Muss es direkt ein Neu-Kauf sein?

Wer zuerst langzeit-testet und sich ein Rad leiht oder das erste Rad gebraucht kauft, spart oft Geld und hat am Ende eher das Gefühl die richtige Wahl getroffen zu haben.


Wer auf Nummer sicher gehen will, ob sich die Anschaffung eines eigenen E-Bikes wirklich lohnt, hat unterschiedliche Testmöglichkeiten. Da beim E-Bike-Händler häufig Räder nur für einige Minuten Testfahrt geliehen werden können, haben wir folgende Ideen zusammen getragen, wie man ein E-Bike auch auf der später zu fahrenden Route auf seine Alltagstauglichkeit prüfen kann.

Wer den Vorteil genießt im Bekanntenkreis einen E-Bike-Besitzer zu haben, kann, wenn dieser einem sein Vehikel leiht, den Arbeitsweg testen. Am besten fragt man bei Freizeitfahrern oder während der Urlaubszeit, da man so eventuell sogar über die Dauer einer Woche ausprobieren kann, ob einen die Vorteile des Zweiradpendelns überzeugen können.

Für meine erste Teststrecke von Würselen nach Aachen lieh ich mir das E-Bike eines Bekannten aus. Meine ersten Bedenken, weil dieses Modell mit seinen 10 Jahren technisch doch schon veraltet ist, waren kurz nach Fahrtantritt schon vergessen. Als ich die erste kürzere Steigung nehmen musste, war es auf der mittleren Unterstützungsstufe mit sehr wenig Kraftaufwand möglich den Hügel zu überwinden. Sorge bereitete mir beim Start auch die Akkulaufzeit des Oldtimers. Diese ist zwar nicht mehr mit aktuellen Modellen vergleichbar, reicht aber für Strecken bis 20km gut aus.
Dank dieser Erfahrung ist mir bewusst geworden, dass es für meinen Einsatzbereich gar kein neues Rad sein muss. Ich habe mich daraufhin gezielt nach gebrauchten Rädern umgeschaut, denn es ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger, als ein Neukauf.

Wer in seinem Bekanntenkreis als Pionier des Elektro-Radelns hervorgehen würde, also niemanden findet, der ihm ein Rad leihen kann, hat in zahlreichen Städten mittlerweile das Angebot auf E-Bike-Sharing zurückzugreifen. In Aachen gibt es von VeloCity über die ganze Stadt verteil Sharing Stationen. Mittlerweile sogar in Herzogenrath und Lichtenbusch.

In touristisch stärker genutzten Regionen findet sich häufig ein Fahrrad-Verleih. Mittlerweile haben die meisten auch E-Bikes im Angebot. Auch wer bestimmt Modelle über längeren Zeitraum testen möchte, kann auf diese Weise bei unterschiedlichen Verleihern eine große Bandbreite unterschiedlicher Akkutypen und Bauweisen miteinander vergleichen.

Falls der Wohnort oder Arbeitsplatz weit weg der nächsten E-Bike-Sharing-Station liegt und sich in einer touristisch wenig genutzten Region keine Fahrradverleiher finden lassen, wäre eine weitere Möglichkeit bei einem E-Bike-Händler nach einem Testrad zu fragen. Auch bieten einige Verkäufer ein Rückgaberecht an, falls man erstmal für einen Tag testen möchte. Fragen Sie am besten bei mehreren Händlern in Ihrer Umgebung an und vergleichen Sie, wo Sie am ehesten ein Rad kaufen würden, denn manchmal schreiben Händler eine erhobene Leihgebühr auf den späteren Kaufpreis gut.

Wem all diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, sollte sich überlegen, ob ein gebrauchtes Rad nicht als erstes E-Bike eine bessere Option ist. Genau wie bei Autos ist der Neuwert nach dem ersten Gebrauch im Wiederverkauf nicht zu erreichen. Wenn ein Zweirad-Kauf sich als Fehlkauf herausstellen könnte, hat man so die Sicherheit einen ähnlich hohen Betrag beim Weiterverkauf zu erhalten, wie man ausgegeben hat.
Falls sich die Modell-Wahl aber als richtig herausstellt hat man so zusätzlich auch der Umwelt einen noch größeren Gefallen getan, denn gebraucht zu kaufen ist nachhaltiger.

Fallen Ihnen noch weitere Test-Möglichkeiten ein? Schreiben Sie gerne einen Kommentar in unserer Community.